öko-sorpe - 10 Jahre


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Im Mai 2011 konnte die Ökologische Station in der Jugendherberge Sorpesee auf ihr 10-jähriges Bestehen zurückblicken. Zum Feiern kam man damals allerdings nicht, da alle verfügbaren Zeitressourcen durch Kurse belegt waren. Deswegen wurde das Jubiläum am 29. Februar 2012 mit etwas Verspätung begangen.
Diese Feier wurde gleich mit einer Lehrerfortbildung verknüpft, um auch den angereisten Biologielehrerinnen und -lehrern ein attraktives Angebot zu machen. In seiner Begrüßung ging Herr Reinhold Klüter auf die Gründe für Einrichtung der Station ein: "Erstens suchten wir für die Schulen nach außerschulischen Lernorten im Bereich der ökologischen Freilandarbeit. Zweitens gab es bis dahin in ganz NRW keine biologische Station, die limnologische Untersuchungen an einem größeren stehenden Gewässer anbot". Richard Müller, Mitgründer und einer der an der Station tätigen Biologen, stellte eingangs heraus, dass bei der Jubiläumsfeier neuere Erkenntnisse aus den Bereich der Talsperrenökologie den ca. 60 Anwesenden, meist Lehrkräfte von Schulen, die sich mit der Station einem Netzwerk befinden, vorgestellt werden sollen. "Anstelle einer musikalischen Umrahmung!"
Zur Feier des Tages war eigens die Ministerialrätin Frau Renate Acht aus dem Schulministerium angereist, die die Verknüpfung von außerschulischem Lernort und Jugendherberge herausstellte. Der Leiter der Schulabteilung der Bezirksregierung, Christian Salomon, vertrat den Regierungspräsidenten, der als Bündelungsbehörde auch für die Talsperren zuständig ist. Er hob in seinem Grußwort die erfolgreiche Arbeit der Ökologischen Station hervor, die bis jetzt 6000 Schüler in mehrtägigen Kursen mit dem Leben im Wasser und der Bedeutung der Talsperren vertraut gemacht hat. Mit dem Albert-Schweitzer-Zitat "Die großen Flüsse brauchen die kleinen Wasser" wies er darauf hin, dass viele Bausteine wie die Ökologische Station das Große und Ganze bei der Umweltbildung bewirken. Herr Wolfgang Büttner vom Deutschen Jugendherbergswerk/Landesverband Westfalen-Lippe präsentierte die win-win-Situation, die sowohl der Jugendherberge durch Steigerung der übernachtungszahlen als auch den Schülerinnen und Schülern durch einen attraktiven Lernort außerhalb des Klassenzimmers nützt.
Nach diesen Grußworten begannen die Fachvorträge. Herr Frost vom Ruhrverband stellte die neuesten Trends in der Ökologie der Talsperre vor und ging insbesondere auf die Entwicklung der Nährstoffbelastung ein, die in den letzten Jahren stetig zurückgegangen sei und jetzt der Sorpetalsperre zu dem Prädikat "geringer Nährstoffeintrag: mesotroph, fast oligotroph" verhilft. Nur im Anschluss an Kyrill seien die Nährstoffzuflüsse leicht angestiegen, was sich mittlerweile aber wieder normalisiert habe. Interessant waren auch die Messwerterfassungen aus Langzeituntersuchungen. An diesen sind die Lehrkräfte wegen der Bedeutung für die Verwendung im Unterricht besonders interessiert.
Da bis zum Mittagessen nur noch wenig Zeit war, musste sich Richard Müller mit seinem Rückblick auf die 10 Jahre etwas kurz fassen. In seinem Vortrag, der die Entwicklung der Station einerseits und den Ablauf der meist mehrtägigen Kurse andererseits herausstellte, konnte er eindruckvoll den hohen Standard, mit dem Untersuchungen im Labor und auf dem Wasser durchgeführt und ausgewertet werden, darstellen. Die Weiterentwicklung in der Ausstattung der Station konnte auch an einem eingespielten Film über Mikroaufnahmen aus dem Zooplankton erläutert werden.
Nach dem Essen, wofür sich der Koch der Jugendherberge besonders ins Zeug gelegt hatte, unterstrich Herr Reinhold Klüter die besondere Bedeutung außerschulischer Lernorte für den Biologie-Unterricht.
Der zweite Fachvortrag zur Ökologie der Talsperre wurde von Herrn Markus Kühlmann gehalten, der die Fischereiabteilung beim Ruhrverband leitet, denn, so Richard Müller: "Der Fischökologie haben wir bisher zu wenig Beachtung geschenkt!" So waren die Informationen dazu, die Herr Kühlmann vortrug, hochwillkommen. Er führte aus, dass die Sorpetalsperre, fischökologisch betrachtet, einem Voralpensee ähnelt. Um das Ziel des Ruhrverbandes, nämlich qualitativ hochwertiges Wasser in die Ruhr zu leiten, zu erreichen, muss die Fischbewirtschaftung der Talsperre einem ausgeklügelten System folgen.
Es schloss sich ein Workshop an, in dem sich Besucher mit in der Schule durchführbaren praktischen Versuchen zu grundlegenden Eigenschaftes des Wassers vertraut machen konnten. Herr Roland Schettler und Herr Sascha Ebert, beides Mitarbeiter der Station sowie Herr Müller präsentierten Mitmachversuche zur Tragfähigkeit des Oberflächenhäutchens des Wassers, zum Absinken von Mikrolebewesen des Wassers und zur Ausdehnung des Wassers bei starker Abkühlung.
Nach Meinung der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer war es ein gelungener Tag. Besonders hervorgehoben wurden die interessanten Vorträge. Auch der festliche Rahmen, den die Mitarbeiter der Jugendherberge mit hohem Arbeitseinsatz geschaffen haben, wurde allseits gelobt.